Die Lehre von der Wiedergeburt besagt, daß eine Seele nach dem Tod in einem anderen Körper ins irdische Leben wieder zurückkommt. Ein Mensch hat also mehrere Leben. Seine Seele vereinigt sich nacheinander mit verschiedenen Körpern.
Durch den Einfluß der Religionen des Ostens entdecken heute viele die Wiedergeburt. „So wie der Mensch die gebrauchten Kleider ablegt und neue anzieht, entledigt sich die Seele ihres gebrauchten Leibes und vereinigt sich mit neuen Körpern“, heißt es im Lied des seligen Krishna (Bhagavad Gita 2,22).
In diesen Religionen gleicht das Leben der Menschen einem ewigen Neubeginn, bei dem die Seele Teil des Ganzen und der Körper nur ein vorübergehendes Hilfsmittel ist. Diese Kette von aufeinanderfolgenden Leben wird im Osten und im Westen sehr unterschiedlich interpretiert. Die Weisen des Ostens wollen die Kette der ständigen Wiedergeburten unterbrechen, um eine Verschmelzung mit dem Absoluten zu erreichen.
Wer dagegen im Westen an die Wiedergeburt glaubt, betrachtet diese Lehre als Gelegenheit, im nächsten Leben das zu verwirklichen, was jetzt nicht möglich war. Der Kreislauf geht unbegrenzt weiter, so als könne man ständig die Klasse wiederholen.
Hält man an diesem Glauben fest, dann übernimmt man auch eine andere Sicht vom Leben, von Gott, vom Menschen und seiner Freiheit. Es ist gut, genauer wissen, auf was wir uns hier einlassen.
Zwei wichtige Ziele treten hervor: Einmal vom Bösen gereinigt zu werden und als zweites für immer in der Gegenwart des Göttlichen zu leben. Dieses Sehnen ist schön und gut. Aber kann man in der Wiedergeburtslehre eine solide Antwort finden? Das Ziel dabei ist immer die Auflösung der eigenen Person. Die Person, die irgendwann vollkommen sein wird, geht im Nichts auf. Im biblischen Glauben steht dagegen das Wachsen und Reifen der Person im Vordergrund. Der auferstandene Mensch bleibt auch in der Herrlichkeit Gottes eine eigenständige Person. Die Lehre von der Widergeburt widerspricht auch der Auffassung von der Einheit der Person. Zu jeder Seele gibt es nur einen Geist und eine Seele, die Seele kann also nicht wandern. Es ist auch nicht einzusehen, warum ein künftiges Leben bessere Hilfsmittel bieten sollte, den Menschen vom Bösen zu befreien.
Das neue Leben, das Jesus verspricht, ist kein weiteres wie das vorhergehende: Es ist die Ewigkeit voller Freude und Liebe. Christus kann uns vom Bösen befreien, denn er ist Gott: Wenn wir es wollen, kann er uns neu schaffen durch seine Vergebung.
Das Ziel des Menschen besteht nicht darin, sich vom Leben zu lösen und nichts mehr zu tun, sondern im Gegenteil aus der Suche nach dem Schönen, dem Guten und dem Wahren.
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