Katechismus der katholischen Lehre des heiligen Papstes Pius X

Karl Benzinger, Public domain, via Wikimedia Commons

Erste Begriffe des katholischen Glauben

1 Wer hat uns erschaffen?

Gott hat uns erschaffen.

2 Wer ist Gott?

Gott ist das unendlich vollkommene Wesen (Sein), der Schöpfer und Herr des Himmels und der Erde.

3 Was bedeutet unendlich vollkommenes Wesen?

Unendlich vollkommenes Wesen bedeutet: In Gott sind alle Vollkommenheiten ohne Mangel und ohne Grenzen. Mit anderen Worten: Gott ist die unendliche Macht, Weisheit und Güte.

4 Was bedeutet Schöpfer?

Schöpfer bedeutet, dass Gott alles aus nichts gemacht hat.

5. Was bedeutet Herr?

Herr bedeutet, dass Gott der absolute Herrscher über alle Dinge ist.

6 Hat Gott einen Leib wie wir?

Nein, Gott hat keinen Leib, sondern Er ist reiner Geist.

7 Wo ist Gott?

Gott ist im Himmel, auf der Erde und überall: Er ist der Unbegrenzte, Allgegenwärtige.

8 Ist Gott immer gewesen?

Ja, Gott ist immer gewesen und wird immer sein: Er ist der Ewige.

9 Weiß Gott alles?

Ja, Gott weiß alles, auch unsere Gedanken: Er ist der Allwissende.

10 Kann Gott alles tun?

Ja, Gott kann alles tun, was Er will: Er ist der Allmächtige.

11 Kann Gott auch das Böse tun?

Nein, Gott kann nichts Böses tun, weil Er es nicht wollen kann, da Er die unendliche Güte ist. Er lässt aber das Böse zu, weil Er den Menschen den freien Willen nicht nehmen will und das Böse auch zum Guten lenken kann.

12 Sorgt Gott für das Geschaffene?

Ja, Gott trägt Sorge und Vorsorge für das Geschaffene. Er erhält und führt alles zu Seinem Ziel, mit unendlicher Weisheit, Güte und Gerechtigkeit.

13 Zu welchem Zweck hat Gott uns erschaffen?

Gott hat uns erschaffen, damit wir Ihn in diesem Leben erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen, um Ihn dann im künftigen Leben im Himmel ewig genießen zu können.

14 Was ist der Himmel?

Der Himmel ist der ewige Genuss Gottes: der Zustand unserer vollkommenen Glückseligkeit; das ewige Teilnehmen an Seinen Gütern ohne irgendein Übel.

15 Welche Menschen verdienen den Himmel?

Jene Menschen verdienen den Himmel, die gut sind: die Gott lieben, Ihm treu dienen und in Seiner Gnade sterben.

16 Welche Menschen verdienen die Hölle?

Jene Menschen verdienen die Hölle, die böse sind: die Gott nicht lieben, Ihm nicht treu sind und in der Todsünde sterben.

17 Was ist die Hölle?

Die Hölle ist der ewige Ausschluss vom Genuss Gottes: der Zustand unserer vollkommenen Unglückseligkeit; das ewige Erleiden des Feuers mit jedem anderen Übel.

18 Warum belohnt Gott die Guten und bestraft die Bösen?

Gott belohnt die Guten und bestraft die Bösen, weil Er die unendliche Gerechtigkeit ist.

19 Gibt es mehr als einen Gott?

Nein, es gibt nur einen Gott, jedoch in drei ebenbürtigen und untereinander real (wirklich) verschiedenen Personen: die Heiligste Dreifaltigkeit.

20 Wie heißen die drei Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit?

Die drei Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit heißen: Vater, Sohn, Heiliger Geist.

21. Ist jede der drei Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit Mensch geworden?

Nein, von den drei Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit ist nur die zweite, der Sohn, Mensch geworden.

22 Wie heißt der Sohn Gottes, der Mensch wurde?

Der Sohn Gottes, der Mensch wurde, heißt: Jesus Christus.

23. Wer ist Jesus Christus?

Jesus Christus ist die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit: der menschgewordene Sohn Gottes.

24 Ist Jesus Christus Gott und Mensch?

Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch.

25 Warum ist der Sohn Gottes Mensch geworden?

Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns aus der Knechtschaft des Satans zu befreien, von den Sünden und der ewigen Verdammnis zu erlösen und den Himmel wieder zu öffnen.

26 Was tat Jesus Christus, um uns zu retten?

Jesus Christus tat Genugtuung für unsere Sünden, indem Er litt und sich selber am Kreuze Seinem himmlischen Vater aufopferte und uns nach dem Willen Gottes zu leben lehrte.

27 Was müssen wir tun, um nach dem Willen Gottes zu leben?

Um nach dem Willen Gottes zu leben, müssen wir mit der Hilfe Seiner Gnade, die man durch die Sakramente und das Gebet empfängt, die von Ihm geoffenbarte Wahrheit glauben und Seine Gebote halten.

1. Teil: Der Glaube: CREDO oder auch Hauptwahrheiten des katholischen Glaubens

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen. (Hebr. 11,6)

Kapitel I: Hauptgeheimnisse – Das heilige Kreuzzeichen

28 Welches sind die von Gott geoffenbarten Wahrheiten?

Die von Gott geoffenbarten Wahrheiten sind hauptsächlich jene, die im Credo oder Apostolischen Glaubensbekenntnis enthalten sind. Sie heißen die Glaubenswahrheiten, weil wir sie mit ganzem Glauben als von Gott gelehrt glauben müssen, Der sich weder irren noch täuschen kann.

29 Was ist das Credo oder Apostolische Glaubensbekenntnis?

Das Credo oder Apostolische Glaubensbekenntnis ist ein Bekenntnis der hauptsächlichen Geheimnisse und anderer Wahrheiten, die Gott durch Jesus Christus und die Apostel geoffenbart hat und die von der Kirche gelehrt werden.

30 Was ist ein Geheimnis?

Ein Geheimnis ist eine Wahrheit, welche die Vernunft gänzlich übersteigt (ihr aber nicht entgegen ist) und die wir glauben, weil Gott sie geoffenbart hat.

31 Welches sind die hauptsächlichen Glaubensgeheimnisse, die im Credo bekannt werden?

Die im Credo bekannten hauptsächlichen Glaubensgeheimnisse sind zwei:

1. Die Einheit und die Dreifaltigkeit Gottes.

2. Die Menschwerdung, das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus.

siehe Lehrstück 30

32 Bekennen wir die beiden Hauptgeheimnisse des Glaubens auch auf andere Weise?

Ja, wir bekennen die beiden Hauptgeheimnisse des Glaubens auch mit dem Kreuzzeichen, das deshalb das Zeichen des Christen ist.

33 Wie macht man das Kreuzzeichen?

Das Kreuzzeichen wird so gemacht, dass man die rechte Hand zur Stirne führt und sagt: Im Namen des Vaters; dann zur Brust, mit den Worten: und des Sohnes; darauf zur linken und zur rechten Schulter, indem man spricht: und des Heiligen Geistes; und schließt mit dem Wort: Amen.

34 Wie drücken wir durch das Kreuzzeichen die beiden Hauptgeheimnisse des Glaubens aus?

Durch das Kreuzzeichen drücken wir mit den Worten die Einheit und Dreifaltigkeit Gottes aus und mit der Kreuzform das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus.

35 Ist es nützlich, das Kreuzzeichen zu machen?

Ja, es ist sehr nützlich, das Kreuzzeichen oft und andächtig zu machen, weil es ein äußerlicher Glaubensakt ist, der in uns diese Tugend belebt, die Menschenfurcht und die Versuchungen überwindet und uns Gnade erlangt von Gott.

36 Wann ist es gut, das Kreuzzeichen zu machen?

Es ist immer gut, das Kreuzzeichen zu machen, aber besonders vor und nach jedem religiösen Akt, vor und nach dem Essen und Ruhen und in den Gefahren der Seele und des Leibes.

Kapitel II: Die Einheit und Dreifaltigkeit Gottes

Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater an Jesus Christus. Seinen eingeborenen Sohn. unseren Herrn an den Heiligen Geist

37 Was bedeutet Einheit Gottes?

Einheit Gottes bedeutet, dass es nur einen Gott Gibt

38 Was bedeutet Dreifaltigkeit Gottes ?

Dreifaltigkeit Gottes bedeutet, dass in Gott drei gleichvollkommene, untereinander real (wirklich) verschiedene Personen sind: Vater, Sohn, Heiliger Geist.

39 Was bedeutet drei real verschiedene Personen?

Drei real verschiedene Personen bedeutet, dass in Gott eine Person nicht die andere ist, wenn auch alle drei ein einziger Gott sind.

40 Begreifen wir, wie die drei göttlichen Personen nur ein einziger Gott sind, obgleich Sie untereinander real verschieden sind?

Nein, wir begreifen nicht, wie die drei göttlichen Personen, obgleich untereinander real verschieden, nur ein einziger Gott sind: Es ist ein großes Geheimnis.

41 Welche ist die erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit?

Die erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit ist der Vater.

42 Welche ist die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit?

Die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit ist der Sohn.

43 Welche ist die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit?

Die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit ist der Heilige Geist.

44 Warum ist der Vater die erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit?

Der Vater ist die erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit, weil Er aus keiner anderen Person hervorgeht und weil aus Ihm die beiden anderen Personen, der Sohn und der Heilige Geist, hervorgehen.

45 Warum ist der Sohn die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeii?

Der Sohn ist die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit, weil Er vom Vater gezeugt und zusammen mit dem Vater der Ursprung des Heiligen Geistes ist.

46 Warum ist der Heilige Geist die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit?

Der Heilige Geist ist die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit, weil er aus dem Vater und dem Sohne hervorgeht.

47 Ist jede Person der Heiligsten Dreifaltigkeit Gott?

Ja, jede Person der Heiligsten Dreifaltigkeit ist wahrer Gott.

48 Wenn jede göttliche Person Gott ist, sind dann die drei göttlichen Personen drei Götter?

Nein, die drei göttlichen Personen sind nicht drei Götter, sondern ein einziger Gott, weil Sie die gleiche einzige göttliche Natur oder einzige göttliche Substanz in völlig gleicher Vollkommenheit besitzen.

49 Sind die drei göttlichen Personen ebenbürtig oder ist eine von Ihnen größer, mächtiger und weiser?

Nein, die drei göttlichen Personen sind, weil nur ein Gott, in allem ebenbürtig und besitzen auch gemeinsam jede Vollkommenheit und Tätigkeit, obgleich gewisse Vollkommenheiten und die entsprechenden Werke mehr der einen Person als der anderen zugeschrieben werden, wie die Allmacht und die Schöpfungd em Vater.

50 War aber nicht der Vater vor dem Sohn und dem Heiligen Geist?

Nein, der Vater war nicht vor dem Sohn und dem Heiligen Geist, da die drei göttlichen Personen gleich ewig sind, weil sie ja die einzige göttliche Natur gemeinsam haben, die ewig ist.

Kapitel III: Erschaffung der Welt Herkunft und Fall des Menschen

Ich glaube an Gott … den Schöpfer des Himmels und der Erde …

51 Warum wird Gott Schöpfer des Himmels und der Erde genannt?

Gott wird Schöpfer des Himmels und der Erde genannt, weil Er sie aus nichts machte. Aus nichts etwas hervorbringen, heißt erschaffen.

52 Ist die Welt in allem das Werk Gottes?

Ja, die Welt ist in allem das Werk Gottes. In ihrer wunderbaren Größe, Schönheit und Ordnung zeigt Er uns Seine unendliche Macht, Weisheit und Güte.

53 Hat Gott nur das Stoffliche in der Welt geschaffen?

Nein, Gott hat nicht nur das Stoffliche (Materielle) in der Welt geschaffen, sondern auch die reinen Geister. Er erschafft noch immerfort die Seele eines jeden Menschen bei seiner Empfängnis.

54 Wer sind die reinen Geister?

Die reinen Geister sind Vernunftwesen ohne Leib.

55 Woher wissen wir, dass es erschaffene reine Geister gibt?

Dass es erschaffene reine Geister gibt, wissen wir aus dem Glauben.

56 Welche erschaffenen reinen Geister macht uns der Glaube bekannt?

Der Glaube macht uns die guten reinen Geister, die hl. Engel, und die bösen, die Teufel, bekannt.

57 Wer sind die hl Engel?

Die hl. Engel sind die unsichtbaren Diener Gottes. Sie sind auch unsere Beschützer, da Gott jedem Menschen bei seiner Empfängnis einen hl. Engel als Beschützer zur Seite stellt.

58 Haben wir Pflichten gegenüber den hl Engeln?

Gegenüber den hl. Engeln haben wir die Pflicht der Ehrfurcht; und gegenüber dem hl. Schutzengel haben wir auch die Pflicht, ihm dankbar zu sein, auf seine Eingebungen zu hören und ihn nie durch die Sünde zu beleidigen.

59 Wer sind die Dämonen?

Die Dämonen sind Engel, die sich aus Stolz gegen Gott aufgelehnt haben und in die Hölle hinabgestürzt wurden und nun aus Haß gegen Gott den Menschen zum Bösen verführen.

60 Was ist der Mensch?

Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das aus Seele und Leib besteht.

61 Was ist die Seele?

Die Seele ist der geistige Teil des Menschen, durch den er lebt, denkt, frei ist und deshalb fähig, Gott zu erkennen, Ihn zu lieben und Ihm zu dienen.

62 Stirbt die Seele des Menschen mit dem Leib?

Nein, die Seele des Menschen stirbt nicht mit dem Leib, sondern lebt in Ewigkeit, da sie geistig ist.

63 Welche Sorge müssen wir für die Seele tragen?

Für die Seele müssen wir aufs Beste sorgen, weil sie in uns der beste und unsterbliche Teil ist. Nur wenn wir die Seele retten, können wir ewig glücklich werden.

64 Worin besteht die Freiheit des Menschen?

Die Freiheit des Menschen besteht darin, dass er etwas tun oder lassen kann, wie er es für richtig erachtet.

65 Kann der Mensch auch das Böse tun, wenn er frei ist?

Ja, der Mensch kann auch das Böse tun, das heißt, er ist fähig dazu. Er darf es aber nicht tun, weil es eben böse ist. Die Freiheit darf nur für das Gute gebraucht werden.

66 Wer waren die ersten Menschen?

Die ersten Menschen waren Adam und Eva. Sie waren unmittelbar von Gott erschaffen. Alle anderen Menschen stammen von Adam und Eva ab. Deshalb werden sie die Stammeltern der Menschen genannt.

67 Wurde der Mensch schwach und elend erschaffen, wie wir jetzt sind?

Nein, der Mensch wurde nicht schwach und elend erschaffen, wie wir jetzt sind, sondern in einem glückseligen Zustand, mit einer die menschliche Natur übersteigenden Bestimmung und Begabung.

68 Wozu war der Mensch von Gott bestimmt?

Der Mensch hatte von Gott die höchste Bestimmung, Ihn, den unendlich Guten, ewig zu schauen und zu genießen. Weil dies in allem die Fähigkeit der menschlichen Natur übersteigt, besaß der Mensch eine übernatürliche Kraft, die Gnade genannt wird.

69 Was hatte Gott dem Menschen außer der Gnade noch gegeben?

Außer der Gnade hatte Gott dem Menschen die Gabe gegeben, frei zu sein von den Schwächen und Nöten des Lebens und von der Notwendigkeit zu sterben. Voraussetzung war, dass er nicht sündigen würde, was Adam, der Stammvater der Menschheit, jedoch tat, indem er von der verbotenen Frucht aß.

70 Was war die Sünde Adams?

Die Sünde Adams war eine schwere Sünde (Todsünde) des Stolzes und des Ungehorsams.

71 Welche Schäden verursachte die Sünde Adams?

Die Sünde Adams beraubte ihn und alle Menschen der Gnade und jeder anderen übernatürlichen Gabe. Sie unterwarf ihn ferner der Sünde, dem Satan, dem Tod, der Unwissenheit, den schlechten Neigungen und jeder anderen Not. Sie schloß ihn vom Paradiese aus.

72 Wie heißt die Sünde, der wir Menschen durch Adams Schuld unterworfen sind?

Die Sünde, der wir Menschen durch Adams Schuld unterworfen sind, heißt Erbsünde. Sie heißt Erbsünde, weil sie am Ursprung der Menschheit begangen wurde und allen Nachkommen Adams beim Beginn ihres Lebens mit der Natur übertragen (vererbt) wird.

73 Worin besteht die Erbsünde?

Die Erbsünde besteht im Verlust der ursprünglichen (heiligmachenden) Gnade, die wir Menschen nach dem Willen Gottes haben müssten. Wir besitzen sie aber beim Beginn unseres Lebens nicht mehr, weil der Stammvater der Menschheit durch seinen Ungehorsam sich und alle seine Nachkommen ihrer beraubte.

74 Wie kann die Erbsünde denn willentlich sein und folglich eine Schuld für uns?

Die Erbsünde ist eine willentliche (freiwillige) Sünde und deshalb für uns eine Schuld, einzig weil Adam sie willentlich als Stammvater der Menschheit begangen hat. Darum belohnt Gott jene nicht mit dem Himmel, bestraft sie aber auch nicht mit ewigen Qualen, die nur in der Erbsünde sterben.

75 Sollte der Mensch wegen der Erbsünde für immer vom Himmel ausgeschlossen bleiben?

Ja, der Mensch sollte wegen der Erbschuld für immer vom Himmel ausgeschlossen bleiben, wenn nicht Gott der Vater in Seiner unendlichen Barmherzigkeit Seinen Sohn Jesus Christus zur Rettung der Menschen verheißen und gesandt hätte.

Kapitel IV: Menschwerdung, Leiden und Sterben des Gottessohnes

Ich glaube .. , an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn. unseren Herrn, Der empfangen ist vom Heiligen Geist. geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters …

76 In welcher Weise ist der Sohn Gottes Mensch geworden?

Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, indem er durch den Heiligen Geist im reinsten Schoße der Jungfrau Maria einen Leib und eine Seele annahm, wie wir sie haben.

77 Hörte der Sohn Gottes durch Seine Menschwerdung auf. Gott zu sein?

Nein, indem der Sohn Gottes Mensch wurde, hörte Er nicht auf, Gott zu sein. Vielmehr begann Er, während Er wahrer Gott verblieb, auch wahrer Mensch zu sein.

78 Sind in Jesus Christus zwei Naturen?

Ja, in Jesus Christus sind zwei Naturen: die göttliche Natur und die menschliche Natur.

79 Sind in Jesus Christus mit den zwei Naturen auch zwei Personen?

Nein, in Jesus Christus sind mit den zwei Naturen nicht zwei Personen, sondern nur eine einzige, die göttliche Person des Sohnes Gottes.

80 Warum wurde Jesus Christus als Sohn Gottes erkannt?

Jesus Christus wurde als Sohn Gottes erkannt, weil Er als solcher von Gott Vater bei der Taufe und bei der Verklärung bezeugt wurde, indem Er sprach: «Dieser ist mein vielgeliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe.» Ferner hat sich Jesus Christus selber in Seinem irdischen Leben als Sohn Gottes bekannt.

81 Ist Jesus Christus immer gewesen?

Als Gott ist Jesus Christus immer gewesen; als Mensch begann Er erst vom Moment der Empfängnis an zu sein.

82 Von wem wurde Jesus Christus geboren?

Jesus Christus wurde von der allzeit jungfräulichen Maria geboren, die deshalb Mutter Gottes genannt wird und es in Wahrheit auch ist.

83 War der hl lose! nicht der Vater Jesu Christi?

Nein, der hl. Josef war nicht der eigentliche Vater Jesu Christi, sondern bloß Sein Nährvater. Als Bräutigam Mariens und sorgsamer Beschirmer Christi wurde er für Seinen Vater gehalten, ohne es wirklich zu sein.

84 Wo ist Jesus Christus geboren worden?

Jesus Christus wurde in Bethlehem, in einem Stall, geboren und in eine Futterkrippe gelegt.

85 Warum wollte Jesus Christus arm sein?

Jesus Christus wollte arm sein, um uns zu lehren, demütig zu sein und die Glückseligkeit nicht in Reichtümern, in Ehren und in weltlichen Vergnügen zu suchen.

86 Was tat Jesus Christus in Seinem irdischen Leben?

Jesus Christus lehrte uns in Seinem irdischen Leben, mit dem Beispiel und mit dem Wort, nach Gottes Willen zu leben, und bekräftigte mit vielen Wundern Seine Lehre. Schließlich opferte Er sich am Kreuze «als einziger Mittler zwischen Gott und den Menschen», um die Sünden zu tilgen, uns mit Gott zu versöhnen und uns den Himmel wieder zu öffnen.

87 Was ist ein Wunder?

Ein Wunder ist eine wahrnehmbare Tatsache, die alle Kräfte und Gesetze der Natur übersteigt und deshalb nur von Gott, dem Herrn der Natur, kommen kann.

88 Mit welchen Wundern vor allem bekräftigte Jesus Christus Seine Lehre und bewies Er, wahrer Gott zu sein?

Jesus Christus bekräftigte Seine Lehre und bewies, wahrer Gott zu sein, vor allem dadurch, dass Er in einem Augenblick den Blinden die Sehkraft, den Tauben das Gehör, den Stummen die Sprache, jeder Art von Kranken die Heilung und den Toten das Leben wiederschenkte; dass Er den Dämonen und den Mächten der Natur als Herr gebot; und vor allem durch Seine Auferstehung von den Toten.

89 Starb Jesus Christus als Gott oder als Mensch?

Jesus Christus starb als Mensch, weil Er als Gott weder leiden noch sterben konnte.

90 Was geschah mit Jesus Christus nach Seinem Tod?

Nach dem Tod stieg Jesus Christus mit der Seele hinab in die Vorhölle zu den Seelen der Gerechten, die bis dahin gestorben waren und dort auf den Erlöser harrten, um ihnen den Himmel zu öffnen. Dann auferstand Er, indem Er Seinen Leib wieder annahm, der begraben worden war.

91 Wie lange blieb der Leib Jesu Christi begraben?

Der Leib Jesu Christi blieb nicht ganz drei Tage begraben, vom Freitagabend bis zum Morgengrauen des Tages, den wir jetzt Ostersonntag nennen.

92 Was tat Jesus Christus nach Seiner Auferstehung?

Nach Seiner Auferstehung blieb Jesus Christus während vierzig Tagen auf der Erde. Dann fuhr Er in den Himmel auf, wo Er zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, sitzt.

93 Warum blieb Jesus Christus nach Seiner Auferstehung vierzig Tage auf der Erde?

Jesus Christus blieb nach Seiner Auferstehung vierzig Tage auf der Erde, um zu zeigen, dass Er wahrhaft auferstanden ist, um die Jünger im Glauben an Ihn zu bestärken und sie noch tiefer in Seine Lehre einzuführen.

94 Ist jetzt Jesus Christus nur im Himmel?

Jesus Christus ist jetzt nicht nur im Himmel, sondern als Gott ist Er überall. Als Gott und Mensch ist Er nur im Himmel und im allerheiligsten Altarsakrament.

Kapitel V: Wiederkunft Jesu Christi am Ende der Welt: Die beiden Gerichte: das persönliche und das allgemeine Gericht

… von dannen Er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten …

95 Wann wird Jesus Christus wieder sichtbar auf diese Erde zurückkehren?

Jesus Christus wird am Ende der Welt wieder sichtbar auf diese Erde zurückkehren, um die Lebendigen und die Toten zu richten; alle Menschen, die guten und die bösen.

96 Wird Jesus Christus mit dem Gericht der Menschen bis zum Ende der Welt zuwarten?

Jesus Christus wird mit dem Gericht der Menschen nicht bis zum Ende der Welt zuwarten, sondern Er wird einen jeden sogleich nach dem Tode richten.

97 Gibt es mehr als ein Gericht?

Es gibt zwei Gerichte: das eine ist das persönliche Gericht über jede einzelne Seele sogleich nach dem Tod; das andere ist das allgemeine Gericht über alle Menschen zusammen, am Ende der Welt.

98 Worüber wird uns Jesus Christus richten?

Jesus Christus wird uns richten über das Gute und Böse, das wir im Leben begangen haben, sowie über unsere Gedanken und Unterlassungen.

99 Was geschieht mit der Seele nach dem persönlichen Gericht?

Nach dem persönlichen Gericht geht die Seele, wenn sie ohne Sünde ist und keine Sündenstrafen mehr abzubüßen hat, ein in die Freuden des Himmels. Wenn die Seele mit irgendeiner lässlichen Sünde befleckt ist oder noch irgendeine Sündenstrafe abzubüßen hat, geht sie ins Fegefeuer, bis sie Genugtuung geleistet hat. Wenn die Seele in der Todsünde ist, dieser für Gott unbekehrbaren Auflehnung, geht sie in die Hölle.

100 Was geschieht mit den Kindern, die ohne Taufe sterben?

Die Kinder, die ohne Taufe sterben, gehen in den Vorhimmel, wo sie Gott nicht genießen, aber auch nicht leiden. Weil sie die Erbsünde haben, aber keine persönlichen Sünden, verdienen sie nicht den Himmel, aber auch nicht die Hölle und das Fegefeuer.

101 Was ist das Fegefeuer?

Das Fegefeuer ist das zeitlich begrenzte Erleiden der Gottesferne und anderer Peinen, die jeden Rest von Sünde aus der Seele tilgen, um sie zur Anschauung Gottes würdig zu machen.

102 Können wir den Seelen im Fegefeuer helfen und sie sogar daraus befreien?

Wir können den Seelen im Fegefeuer helfen und sie sogar daraus befreien mit den Fürbitten, den Gebeten, den Ablässen, den Almosen und anderen guten Werken. Die größte Hilfe können wir ihnen mit dem heiligen Messopfer zuwenden.

103 Ist es gewiss, dass es den Himmel und die Hölle gibt?

Es ist gewiss, dass der Himmel und die Hölle existieren: Gott hat es oftmals geoffenbart, indem Er den Guten das ewige Leben und den Genuss Seiner Selbst verhieß und den Bösen das Verderben und das ewige Feuer androhte.

104 Wie lange werden der Himmel und die Hölle dauern?

Der Himmel und die Hölle werden ewig dauern.

Kapitel VI: Die katholische Kirche: Die Gemeinschaft der Heiligen

Ich glaube … an die heilige, katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, …

105 Was ist die Kirche?

Die Kirche ist die Gemeinschaft aller Menschen, die getauft sind, an Jesus Christus glauben, Seine Lehre befolgen, Seine Sakramente empfangen und mit dem Heiligen Vater geeint sind.

106 Von wem wurde die Kirche gegründet?

Die Kirche wurde von Jesus Christus gegründet, indem Er Seine Gläubigen in einer Gemeinschaft vereinigte, sie den Aposteln mit dem hl. Petrus als Haupt unterstellte und ihr das Opfer (hl. Messopfer), die Sakramente und den Heiligen Geist gab, Der sie belebt und vor jedem Irrtum bewahrt.

107 Welche ist die Kirche Jesu Christi?

Die Römisch-Katholische Kirche ist die Kirche Jesu Christi, weil nur sie einig, heilig, katholisch und apostolisch ist, wie Er sie wollte.

108 Warum ist die Kirche einig?

Die Kirche ist einig, weil alle ihre Glieder stets einig waren, sind und sein werden im Glauben, im Opfer, in den Sakramenten und im sichtbaren Haupt, dem römischen Papst (dem Nachfolger des hl. Petrus), indem sie so alle einen einzigen Leib bilden, den geheimnisvollen (mystischen) Leib Jesu Christi.

109 Warum ist die Kirche heilig?

Die Kirche ist heilig, weil heilig sind Jesus Christus (ihr unsichtbares Oberhaupt), der Geist, der sie belebt; weil in ihr heilig sind die Lehre, das Opfer und die Sakramente; weil alle Christen berufen sind, sich zu heiligen, weil viele tatsächlich heilig waren, sind und sein werden.

110 Warum ist die Kirche katholisch?

Die Kirche ist katholisch (d.h. allesumfassend, allgemein), weil sie für alle Menschen aller Zeiten gegründet und passend und auf der ganzen Erde verbreitet ist.

111 Warum ist die Kirche apostolisch?

Die Kirche ist apostolisch, weil sie gegründet ist auf die Apostel und auf ihre Predigt und von ihren Nachfolgern regiert wird, den rechtmäßigen Hirten, die ohne Unterbrechung und Veränderung fortfahren, sowohl ihre Lehre als auch ihre Vollmachten zu übertragen.

112 Wer sind die rechtmäßigen Hirten der Kirche?

Die rechtmäßigen Hirten der Kirche sind der Papst (der Höchste Pontifex) und die mit ihm vereinten Bischöfe.

113 Wer ist der Papst?

Der Papst ist der Nachfolger des hl. Petrus auf dem Bischofsstuhl von Rom und Primat im universalen Apostolat und Episkopat; also das sichtbare Oberhaupt, der Stellvertreter Jesu Christi (des unsichtbaren Oberhauptes) der ganzen Kirche, die darum Römisch-Katholisch genannt wird.

114 Was bilden der Papst und die mit ihm vereinten Bischöfe?

Der Papst und die mit ihm vereinten Bischöfe bilden die lehrende Kirche. Sie wird so genannt, weil sie von Jesus Christus die Sendung hat, die göttlichen Wahrheiten und Gesetze allen Menschen zu lehren. Nur von ihr erhalten die Menschen deren volle und sichere Kenntnis, die notwendig ist, um christlich zu leben.

115 Kann die lehrende Kirche irren, wenn sie uns die von Gott geoffenbarte Weisheit lehrt?

Nein, die lehrende Kirche kann nicht irren, wenn sie uns die von Gott geoffenbarte Wahrheit lehrt: ihre Lehre ist unfehlbar, weil «der Geist der Wahrheit» ihr fortwährend beisteht, wie es Jesus Christus versprochen hat.

116 Kann der Papst allein irren, wenn er uns die von Gott geoffenbarten Wahrheiten lehrt?

Nein, der Papst allein kann nicht irren, wenn er uns die von Gott geoffenbarten Wahrheiten lehrt; er ist unfehlbar wie die Kirche, wenn er als Hirte und Lehrer aller Christen Lehrentscheidungen für endgültig erklärt, die den Glauben und die Sitte betreffen.

117 Kann eine andere «Kirche», außerhalb der Römisch-Katholischen, die Kirche Jesu Christi sein oder wenigstens ein Teil von ihr?

Nein, keine «Kirche» außerhalb der Römisch-Katholischen kann die Kirche Jesu Christi sein und auch nicht ein Teil von ihr, weil sie mit dieser die einzelnen Unterscheidungsmerkmale nicht gemeinsam haben kann, die Einigkeit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität, wie sie auch tatsächlich keine einzige der anderen «Kirchen» hat, die sich christlich nennen.

118 Warum hat Jesus Christus die Kirche gegründet?

Jesus Christus hat die Kirche gegründet, damit die Menschen in ihr die sichere Führerin und die Mittel zur Heiligkeit und zum ewigen Heil fänden.

119 Welches sind die Mittel zur Heiligkeit und zum ewigen Heil, die man in der Kirche findet?

Die Mittel zur Heiligkeit und zum ewigen Heil, die man in der Kirche findet, sind der wahre Glaube, das Opfer und die Sakramente, die wechselseitigen geistigen Hilfen wie das Gebet, der Rat und das gute Beispiel.

120 Sind die Mittel zur Heiligkeit und zum ewigen Heil allen Menschen zugänglich?

Die Mittel zur Heiligkeit und zum ewigen Heil sind allen Menschen zugänglich, die zur Kirche gehören: den Gläubigen, die in den apostolischen Schriften die Heiligen genannt werden, weshalb ihre Vereinigung und Anteilnahme an diesen Mitteln die Gemeinschaft der Heiligen in heiligen Dingen ist.

121 Warum nennt man die Gläubigen, die zur Kirche gehören, heilig?

Die Gläubigen, die zur Kirche gehören, werden heilig genannt, weil sie Gott geweiht, durch die Sakramente gerechtfertigt oder geheiligt sind und die Pflicht haben, als Heilige zu leben.

122 Was bedeutet Gemeinschaft der Heiligen?

Gemeinschaft der Heiligen bedeutet, dass alle Gläubigen, die in Jesus Christus einen einzigen Leib bilden, aus allem Guten, das im Leibe selbst ist und getan wird (in der universalen Kirche), Gewinn ziehen.

123 Gehören die Seligen des Himmels und die Seelen im Fegefeuer auch zur Gemeinschaft der Heiligen?

Ja, die Seligen des Himmels und die Seelen des Fegefeuers gehören auch zur Gemeinschaft der Heiligen, weil sie unter sich und mit uns in der Liebe vereint sind und weil die Heiligen unsere Gebete und die Seelen im Fegefeuer unsere Fürbitten empfangen. Sie alle können uns helfen mit ihrer Fürsprache bei Gott.

124 Wer ist aus der Gemeinschaft der Heiligen ausgeschlossen? –

Aus der Gemeinschaft der Heiligen ist ausgeschlossen, wer außerhalb der Kirche ist: die Verdammten, die Ungläubigen, die Juden, die Irrgläubigen, die Abgefallenen, die Schismatiker und die Exkommunizierten.

125 Wer sind die Ungläubigen?

Die Ungläubigen sind die Nichtgetauften, die wie die Götzendiener und Mohammedaner in keiner Weise an den verheißenen Erlöser (an den Messias oder Christus) glauben wollen.

126 Wer sind die Juden?

Die Juden sind die Nichtgetauften, die sich zum Gesetz Moses bekennen und nicht glauben, dass Jesus der verheißene Messias oder Christus ist.

127 Wer sind die Irrgläubigen?

Die Irrgläubigen sind die Getauften, die hartnäckig irgendeine von Gott geoffenbarte und von der Kirche gelehrte Wahrheit nicht glauben wollen; zum Beispiel die Protestanten.

128 Wer sind die Abgefallenen?

Die Abgefallenen sind die Getauften, die mit äußerlichen Akten den früher bekannten katholischen Glauben verleugnen.

129 Wer sind die Schismatiker?

Die Schismatiker sind die Getauften, die sich mit Hartnäckigkeit weigern, dem rechtmäßigen Oberhirten zu unterstehen und deshalb von der Kirche getrennt sind, auch wenn sie keine einzige Glaubenswahrheit leugnen.

130 Wer sind die Exkommunizierten?

Die Exkommunizierten sind die Getauften, die wegen schwerer Schuld von der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen werden, damit sie die übrigen nicht verderben, und mit diesem letzten Heilmittel bestraft und zurechtgewiesen werden.

131 Ist es ein schwerwiegender Nachteil, außerhalb der Kirche zu sein?

Ja, außerhalb der Kirche zu sein ist ein schwerwiegender Nachteil, weil man außerhalb ihrer weder die beständigen Mittel noch die sichere Führung zum ewigen Heil findet, das für den Menschen das einzig wahrhaft Notwendige ist.

132 Kann, wer außerhalb der Kirche ist, gerettet werden?

Wer aus eigener Schuld und ohne vollkommene Reue außerhalb der Kirche stirbt, findet keine Rettung. Wer sich ohne eigene Schuld außerhalb der Kirche befindet und gut lebt, kann durch die Liebe, mit der er mit Gott und im Geiste auch mit der Seele der Kirche vereint ist, gerettet werden.

Kapitel VII: Der Nachlass der Sünden

Die Sünde

Ich glaube … an den Nachlass der Sünden …

133 Was bedeutet Nachlass der Sünden?

Nachlass oder Vergebung der Sünden bedeutet, dass Jesus Christus den Aposteln und ihren Nachfolgern die Vollmacht gegeben hat, in der Kirche jede Sünde nachzulassen.

134 Wie werden in der Kirche die Sünden nachgelassen?

In der Kirche werden die Sünden hauptsächlich durch die Sakramente der Taufe und der Buße nachgelassen, die von Jesus Christus zu diesem Zweck eingesetzt wurden.

135 Was ist die Sünde?

Die Sünde ist eine Gott zugefügte Beleidigung, eine Verachtung Seiner grenzenlosen Liebe durch einen Ungehorsam gegenüber Seinem Gesetz.

136 WeIche Arten von Sünde gibt es?

Es gibt zwei Arten von Sünden: die Erbsünde und die persönliche Sünde.

137 Welches ist die Erbsünde?

Die Erbsünde ist die Sünde, welche die Menschheit in ihrem Stammvater Adam begangen hat und die von Adam durch natürliche Abstammung auf jeden Menschen übergeht.

138 Wurde unter den Kindern Adams niemals jemand von der Erbschuld ausgenommen?

Unter den Nachkommen Adams wurde einzig die Heiligste Jungfrau Maria von der Erbsünde bewahrt, die durch ihre Auserwählung zur Mutter Gottes voll der Gnade und deshalb schon vom ersten Augenblick an ohne Sünde war. Darum feiert die Kirche ihre Unbefleckte Empfängnis (Fest 8. Dezember).

139 Wie wird die Erbsünde getilgt?

Die Erbsünde wird durch die heilige Taufe getilgt.

140 WeIches ist die persönliche Sünde?

Die persönliche Sünde ist jene, die der Mensch freiwillig begeht, wenn er den Vernunftgebrauch hat.

141 Auf wieviel Weisen wird die persönliche Sünde begangen?

Die persönliche Sünde wird auf vier Weisen begangen: in Gedanken, Worten, Werken und durch Unterlassungen.

142 WeIche Arten von persönlichen Sünden gibt es?

Es gibt zwei Arten von persönlichen Sünden: die Todsünde und die lässliche Sünde.

143 Was ist die Todsünde?

Die Todsünde ist ein Ungehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes in einer schwerwiegenden Sache, der mit vollem Bewusstsein und freier Zustimmung begangen wird.

144 Warum wird die schwere Sünde Todsünde genannt?

Die schwere Sünde wird Todsünde genannt, weil sie die Seele der göttlichen Gnade beraubt, die ihr Leben ist, ihr die Verdienste und die Fähigkeit nimmt, neue zu gewinnen, und sie sich dadurch der ewigen Strafe (des ewigen Todes in der Hölle) schuldig macht.

145 Wenn die Todsünde den Menschen der Verdienstlichkeit unfähig macht, ist es dann nutzlos, dass der Sünder gute Werke tut?

Nein, es ist nicht unnütz, dass der Sünder im Stande der Todsünde gute Werke tut, vielmehr muss er solche tun, um durch ihre Unterlassung nicht noch schlechter zu werden; ferner, um sich durch sie in gewisser Weise auf die Bekehrung und auf die Wiedererlangung der Gnade Gottes vorzubereiten.

146 Wie kann man die Gnade Gottes wiedererlangen, die man durch die Todsünde verloren hat?

Die durch die Todsünde verlorene Gnade Gottes kann man durch eine gute sakramentale Beichte oder durch die vollkommene Reue (Liebesreue) wiedererlangen, die von den Sünden befreit, jedoch nicht von der Verpflichtung entbindet, sich persönlich im Sakrament der Buße anzuklagen.

147 Werden zusammen mit der Gnade auch die durch die Todsünde verlorenen Verdienste wiedererlangt?

Ja, zusammen mit der Gnade werden aus übergroßer Huld Gottes auch die durch die Todsünde verlorenen Verdienste wiedererlangt.

148 Was ist die lässliche Sünde?

Die lässliche Sünde ist ein Ungehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes in einer geringfügigen Sache oder auch in einer an sich schweren Sache, jedoch ohne das volle Bewusstsein und die volle Zustimmung.

149 Warum wird die leichte Sünde lässlich genannt?

Die leichte Sünde wird lässlich genannt, weil sie nachgelassen werden kann, weil sie die (heiligmachende) Gnade Gottes nicht raubt und weil man ihre Vergebung durch die Reue und die guten Werke auch ohne die sakramentale Beichte erlangen kann.

150 Ist die lässliche Sünde schädlich für die Seele?

Die lässliche Sünde ist schädlich, weil sie die Seele in der Liebe Gottes erkalten lässt und sie für die Todsünde geneigter macht. Sie macht sich ferner in diesem und im anderen Leben zeitlicher Strafe schuldig.

151 Sind alle Sünden gleich?

Nein, die Sünden sind nicht alle gleich. So wie einige lässliche Sünden weniger leicht sind als andere, sind auch einige Todsünden schwerwiegender und folgenschwerer als andere.

152 WeIche sind unter den schweren Sünden die schlimmsten und folgenschwersten?

Unter den Todsünden sind am schwerwiegendsten und folgenschwersten die Sünden gegen den Heiligen Geist und jene, die vor Gott um Rache rufen.

siehe Lehrstücke 41, 42

153 Warum sind die Sünden gegen den Heiligen Geist die schwersten und die unheilvollsten?

Die Sünden gegen den Heiligen Geist sind die schwersten und unheilvollsten, weil sich der Mensch durch sie den geistigen Gaben der Wahrheit und der Gnade widersetzt und sich deshalb schwerlich bekehrt, auch wenn er es könnte.

154 Warum gehören die himmelschreienden Sünden auch zu den schwersten und unheilvollsten?

Die himmelschreienden Sünden gehören deshalb zu den schwersten und unheilvollsten, weil sie direkt gegen das Wohl der Menschen gerichtet und darum höchst hassenswert sind; so sehr, dass sie mehr als alle anderen Sünden die Strafen Gottes nach sich ziehen.

155 Was hilft uns besonders, uns von der Sünde fernzuhalten ? ‚

Um uns von der Sünde fernzuhalten, hilft uns besonders der ständige Gedanke, dass Gott uns unendlich liebt und wir durch die Sünde diese Liebe zurückweisen, dass Gott überall ist, alles sieht und selbst das Geheime der Herzen weiß. Ferner helfen auch die Erwägungen der letzten Dinge* dessen, was uns am Ende dieses Lebens und am Ende der Welt erwartet.

* siehe Lehrstück 43

Kapitel VIII: Die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben. Amen

Ich glaube … an die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben. Amen

156 Was erwartet uns am Ende dieses Lebens?

Am Ende dieses Lebens erwarten uns der Tod und das besondere (persönliche) Gericht.

157 Was erwartet uns am Ende der Welt?

Am Ende der Welt erwarten uns die Auferstehung des Fleisches und das allgemeine (oder Jüngste) Gericht.

158 Was bedeutet Auferstehung des Fleisches?

Auferstehung des Fleisches bedeutet, dass sich der Leib des Menschen durch die Kraft Gottes am Ende der Welt wieder zusammensetzen und mit der Seele vereinigen wird, um im ewigen Leben an der Belohnung oder an der Bestrafung Anteil zu nehmen, wie jeder Mensch es verdient hat.

159 Was bedeutet ewiges Leben?

Ewiges Leben bedeutet, dass sowohl die Belohnung als auch die Bestrafung in alle Ewigkeit fortdauern werden, dass die Anschauung (der Genuss) Gottes das wahre Leben und die Glückseligkeit der Seele sein werden, während der Verlust der Anschauung Gottes die höchste Unglückseligkeit und wie ein ewiger Tod sein wird.

160 Was bedeutet das Wort Amen?

Das Wort Amen bedeutet: «in Wahrheit», «so ist es» und «so sei es». Damit bekräftigen wir, dass alles wahr ist, was wir im Credo bekennen und dass wir uns die Vergebung der Sünden, die Auferstehung zur Herrlichkeit und das ewige Leben in Gott wünschen.

Gebete und Lehrstücke

1 Das heilige Kreuzzeichen

Im Namen des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen Geistes +. Amen

2 Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, Der empfangen ist vorn Heiligen Geist, geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen Er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Nachlass der Sünden, Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben. Amen

3 Gebet des Herrn

Vater unser, der Du bist im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Zu uns komme Dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigem. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen

4 Der Lobpreis des dreieinigen Gottes

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen

5 Das Ave Maria

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes! Amen

6 Der Engel des Herrn

V. Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,

A. und sie empfing vorn Heiligen Geist. Gegrüßet seist du, Maria …

V. Maria sprach: «Siehe, ich bin die Magd des Herrn,

A. mir geschehe nach deinem Wort.» Gegrüßet seist du, Maria …

V. Und das Wort ist Fleisch geworden (hier kniet man nieder)

A. und hat unter uns gewohnt. Gegrüßet seist du, Maria …

V. Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin,

A. auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

V. Lasset uns beten. Wir bitten Dich, o Herr, gieße Deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, Deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur glorreichen Auferstehung. Durch Christus, unseren Herrn. Amen

7 Unter deinen Schutz und Schirm

Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerinj verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin! Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne!

V. Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin,

A. auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

V. Lasset uns beten. Wir bitten Dich, o Herr …

8 O meine Gebieterin

O meine Gebieterin, o meine Mutter! Dir bringe ich mich ganz dar. Und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, bewahre mich, beschütze mich als dein Gut und Eigentum! Amen

9 Das Memorare

Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, deinen Beistand anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei! Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, o Mutter, Jungfrau der Jungfrauen! Zu dir komme ich, vor dir stehe ich seufzend als elender Sünder. O Mutter des ewigen Wortes, verschmähe meine Bitte nicht, sondern höre mich gnädig an und erhöre mich. Amen

10 Heiliger Josef

Heiliger Josef, dem die höchsten Güter Gott der Vater anvertraut, des Erlösers treuer Hüter, Bräutigam der Gottesbraut! Du, der Kirche Schutzpatron, Fleh‘ für uns am Gottesthron! Josef, sieh von allen Seiten wird die Braut des Herrn bedroht. Satan und sein Anhang streiten wider Gott und Sein Gebot. Blick‘, o Schutzpatron, hernieder! Schirm‘ der Kirche Haupt und Glieder! Josef, führe die Verirrten wieder auf den rechten Pfad! O beschütze Herd‘ und Hirten, wenn Gefahr und Drangsal naht! Schirm‘ der Unschuld zarte Blüten, wenn ringsum die Stürme wüten! Reich‘ uns deine Vaterhand, wenn wir geh’n ins Heimatland! Amen.

11 Heiliger Schutzengel mein

Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein. Bei Tag und Nacht, ich bitte dich, beschütz, regier und leite mich. Hilf mir leben recht und fromm, damit ich in den Himmel komm. Amen

12 Heiliger Erzengel Michael

Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe. Gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz. Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen die Welt durchschweifen, in der Kraft Gottes hinab in die Hölle. Amen

13 Requiem aeternam

Herr, gib den verstorbenen Christgläubigen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen! Herr, lass sie ruhen in Frieden! Amen

14 Morgengebet

O Gott, Du hast in dieser Nacht so väterlich für mich gewacht. Ich lob‘ und preise Dich dafür und dank‘ für alles Gute Dir. Bewahre mich auch diesen Tag, vor Sünde, Tod und jeder Plag‘. Und was ich denke, rede, tu‘, das segne, bester Vater, Du! Beschütze auch, ich bitte dich, o heiliger Engel Gottes mich! Maria, bitt an Gottes Thron für mich bei Jesus, deinem Sohn, der hochgelobt sei allezeit, von nun an bis in Ewigkeit. Amen
[[Vater unser 55 … 3 Gegrüßet seist du, Maria …
(mit der Anrufung: O Maria, ohne Makef der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu dir nehmen!)
Heiliger Schutzengel mein …

15 Abendgebet

Bevor ich mich zur Ruh‘ begeb‘, ich Händ und Herz zu Gott erheb‘, ich sage Dank für jede Gab‘, die ich von Dir empfangen hab‘. Und hab‘ ich heut beleidigt Dich, verzeih mir’s Gott, ich bitte Dich. Dann schließ ich froh die Augen zu. Mein Engel wacht ja, wenn ich ruh‘. Maria, liebste Mutter mein, o lass mich dir empfohlen sein! Und Du, mein Heiland Jesus Christ, Der Du mein Gott und Alles bist, in Deine Wunden schließ mich ein, dann schlaf ich ruhig, keusch und rein. Amen
Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Heiliger Schutzengel mein …

16 Die Eltern mein

Die Eltern mein empfehl‘ ich Dir, behüte, lieber Gott, sie mir. Vergilt, o Herr, was ich nicht kann, das Gute, das sie mir getan. Amen.

17 Vor dem Essen

Aller Augen warten auf Dich, o Herr, und Du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit; Du tust Deine milde Hand auf und erfüllest alles, was da lebt, mit Segen.

Vater unser … Gegrüßet seist Du, Maria …

Segne, o Herr, uns und diese Deine Gaben, die wir von Deiner Güte empfangen werden. Durch Christus, unseren Herrn. Amen

18 Nach dem Essen

Wir danken Dir, allmächtiger Gott, für alle Deine Wohltaten, der Du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Vater unser, der … Gegrüßet seist du, Maria …

Verleihe gnädig, o Herr, allen denen, die uns Gutes tun, um Deines Namens willen das ewige Leben. Amen

Die Seelen der verstorbenen Christgläubigen mögen durch die Barmherzigkeit Gottes ruhen in Frieden! Amen

19 Vor dem Unterricht

Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen Deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer Deiner Liebe.

V. Sende aus Deinen Geist, und alles wird neu geschaffen.

A. Und Du wirst das Angesicht der Erde erneuern.

Lasset uns beten. O Gott, der Du die Herzen der Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes gelehrt hast, gib, dass wir in demselben Geiste das, was recht ist, verstehen und Seines Trostes uns allezeit erfreuen mögen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen

20 Nach dem Unterricht

Atme in mir, Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke! Treibe mich, Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue! Locke mich, Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe! Stärke mich Heiliger Geist, dass ich Heiliges behüte! Hüte mich, Heiliger Geist, dass ich das Heilige nie mehr verliere! Amen (Hl. Augustinus)

21 Beim Weihwassernehmen

Es mache mich rein und heilige mich Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen

22 Beim Segen

Es segne und behüte uns (mich) der allmächtige und barmherzige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen

23 Der heilige Rosenkranz

Im Namen des Vaters Ich glaube an Gott, den …

Ehre sei dem Vater Vater unser, der …

Gegrüßet seist du, Maria … (3x mit je folgenden Zusätzen)

Jesus, der den Glauben in uns vermehre.
der die Hoffnung in uns stärke.
der die Liebe in uns entzünde.

Ehre sei dem Vater …

I. Die freudenreichen Geheimnisse

Den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.

Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.

Den du, o Jungfrau, geboren hast.

Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.

Den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

II. Die schmerzhaften Geheimnisse

Der für uns Blut geschwitzt hat.

Der für uns ist gegeißelt worden.

Der für uns ist mit Domen gekrönt worden.

Der für uns das schwere Kreuz getragen hat.

Der für uns ist gekreuzigt worden.

III. Die glorreichen Geheimnisse

Der von den Toten auferstanden ist.

Der in den Himmel aufgefahren ist.

Der uns den Heiligen Geist gesandt hat.

Der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.

Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.

24 Glaube

O mein Gott und Herr! Ich glaube alles, was Du geoffenbart hast und Durch Deine heilige Kirche uns zu glauben lehrst, weil Du der wahrhafte Gott bist. Vermehre, o Gott, meinen Glauben!

25 Hoffnung

O mein Gott und Herr! Ich hoffe von Dir die Verzeihung meiner Sünden, Deine Gnade und endlich die ewige Seligkeit, weil Du, o gütiger und getreuer Gott, dieses alles versprochen hast. Stärke, o Gott, meine Hoffnung!

26 Liebe

O mein Gott und Herr! Ich liebe Dich von ganzem Herzen über alles, weil Du der unendliche gute Gott bist. Aus Liebe zu Dir liebe ich auch meinen Nächsten wie mich selbst. Entzünde, o Gott, meine Liebe!

27 Reue und Vorsatz

O mein Gott und Herr, alle Sünden meines ganzen Lebens sind mir leid von Grund meines Herzens, weil ich dadurch verdient habe, von Dir, meinem gerechten Richter, zeitlich oder ewig gestraft zu werden; weil ich Dir, meinem größten Wohltäter, so undankbar gewesen bin; besonders aber, weil ich Dich, den unendlich guten Gott, dadurch beleidigt habe. Ich nehme mir ernstlich vor, mein Leben zu bessern und nicht mehr zu sündigen. O Jesus, gib mir Deine Gnade dazu! Amen

28 Geistige Kommunion

Jesus, Jesus komm zu mir! O wie sehn ich mich nach Dir. Leben ohne Dich ist Pein, komm mein eigen ganz zu sein!

Nichts gibt es auf dieser Welt, was mein Herz zufrieden stellt, Deine Liebe, Herr, allein, kann mir Licht und Trost verleihn.

O Du allerhöchstes Gut, Herr, Du gibst Dein Fleisch und Blut, mir zur Speise und zum Trank, Dir sei ewig Lob und Dank! Amen

29 Nach der hl Kommunion

Seele Christi, heilige mich! Leib Christi, erlöse mich! Blut Christi, tränke mich! Wasser der Seite Christi, wasche mich! Leiden Christi, stärke mich! O gütiger Jesus, erhöre mich! Verbirg in Deine Wunden mich! Von Dir lass nimmer scheiden mich! Vor dem bösen Feind beschütze mich! In der Todesstunde rufe mich! Und heiße zu Dir kommen mich! Mit Deinen Heiligen zu loben Dich. In Deinem Reiche ewiglich! Amen (Hl. Ignatius von Loyola)

30 Die zwei Hauptgeheimnisse des Glaubens

1. Die Einheit und Dreifaltigkeit Gottes.

2. Die Menschwerdung, das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus.

31 Die zwei Gebote der Liebe

1. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte und aus allen deinen Kräften!

2. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! (Mk.12;30-31 / Mt.22;38-40)

32 Die 10 Gebote Gottes oder der Dekalog

Ich bin der Herr, dein Gott.

1. Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben.

2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

3. Du sollst den Sonntag heiligen.

4. Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden.

5. Du sollst nicht töten.

6. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.

9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.

10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut.

33 Die 5 Gebote der Kirche

1. Du sollst die gebotenen Feiertage halten.

2. Du sollst an Sonn- und Feiertagen dem heiligen Messopfer mit Andacht beiwohnen.

3. Du sollst die gebotenen Fast- und Abstinenztage halten.

4. Du sollst jährlich wenigstens einmal deine Sünden beichten und das heilige Sakrament des Altares empfangen, und zwar zur österlichen Zeit.

5. Du sollst zu verbotenen Zeiten keine feierliche Hochzeit halten.

34 Die 7 hl. Sakramente

1. Die hl. Taufe

2. Die hl. Firmung

3. Das allerheiligste Sakrament des Altares

4. Die hl. Buße

5. Die hl. Krankenölung

6. Die hl. Priesterweihe

7. Die hl. Ehe

35 Die 7 Gaben des Heiligen Geistes

1. Weisheit

2. Verstand

3. Wissenschaft

4. Rat

5. Stärke

6. Frömmigkeit

7. Gottesfurcht

36 Die 3 göttlichen Tugenden

1. Glaube

2. Hoffnung

3. Liebe

37 Die 4 Kardinaltugenden

1. Klugheit

2. Gerechtigkeit

3. Mäßigkeit

4. Starkmut

38 Die 7 Werke der leiblichen Barmherzigkeit

1. Die Hungrigen speisen

2. Die Durstigen tränken

3. Die Nackten bekleiden

4. Die Fremden beherbergen

5. Die Gefangenen erlösen

6. Die Kranken besuchen

7. Die Toten begraben

39 Die 7 Werke der geistigen Barmherzigkeit ‚

1. Die Zweifelnden beraten

2. Die Unwissenden belehren

3. Die Sünder zurechtweisen

4. Die Trauernden trösten

5. Erlittenes Unrecht verzeihen

6. Die Lästigen geduldig ertragen

7. Für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott beten

40 Die 7 Hauptsünden oder Laster

1. Hoffart

2. Ungehorsam

3. Zorn

4. Geiz

5. Unmäßigkeit

6. Unkeuschheit

7. Trägheit

41 Die 6 Sünden gegen den Heiligen Geist

1. Die Verzweiflung am Heil

2. Die verrnessentliche Heilsgewissheit

3. Widerstand gegen die erkannte Wahrheit

4. Neid auf die Gnadengaben anderer

5. Verstocktheit in der Sünde

6. Unbußfertigkeit in der Stunde des Todes

42 Die 4 himmelschreienden Sünden

1. Der vorsätzliche Totschlag (Mord)

2. Die widernatürliche Unzucht

3. Die Unterdrückung der Armen und Hilflosen

4. Die Vorenthaltung des gerechten Lohnes

43 Die 4 letzten Dinge

1. Tod

2. Gericht

3. Hölle

4. Himmel

Entschlafung der Muttergottes (Iohannes Paul II)

Ich glaube an das Gebet (Pater Andrea Gasparino)