34. Selbstbefriedigung?

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Zur Selbstbefriedigung kommt es aus verschiedenen Gründen. Man entdeckt die eigene Sexualität zum erstenmal und wird neugierig davon angezogen. Bücher, Fernsehen oder Freunde verleiten zur Selbstbefriedigung. Auch Einsamkeit und Gefühlsdefizite führen dazu. Die dabei erfahrene Lust weckt den Wunsch nach Wiederholung. Sie wird zur Gewohnheit. Je mehr man sich aber darin verwickelt, desto schwieriger ist es, davon loszukommen.

Auch muß man unterscheiden zwischen einer spontanen sexuellen Regung oder einer, die im Halbschlaf geschieht, und einer echten Selbstbefriedigung, die eine bewußte und entschlossene Handlung ist.

Eine zweite Falle, in die man gern fällt, ist die Beeinflußung, daß Selbstbefriedigung normal sei. Sie sei harmlos, sogar eine nützliche Erfahrung, die gut für das körperliche und seelische Gleichgewicht sei. Das Gegenteil ist wahr. Jedesmal, wenn ich meinen Körper auf eine Weise benutze, die nicht mit dem Ziel übereinstimmt, für das er geschaffen wurde, tue ich etwas, das für mich nicht gut ist.

Mein Körper ist geschaffen, mich und meine Liebe auszudrücken und sie dem Ehepartner zu schenken. Liebe bedeutet Öffnung zum andern hin. Die Selbstbefriedigung dagegen sucht nicht den anderen, sondern sich selbst. Auch wenn sie unmittelbare Lust bringt, macht sie im nachhinein doch traurig, weil sie in sich selbst verschließt. Stück für Stück ist man in einer Spirale gefangen und findet sich in Schuld verstrickt. Sie macht eine Öffnung zu anderen und echte Liebe noch schwieriger. Die Schuld schwächt auch den Willen, indem man zweifelt, ob es überhaupt noch Hoffnung gibt.

Es gibt eine Hoffnung. Hier kann man beginnen, die Spirale zu durchbrechen. Aus dem Trott herauszukommen, ist schwierig, aber nicht unmöglich. Wenn man weiß, daß man dem Problem gegenüber frei ist, kann man es lösen. Der erste Schritt ist zu glauben, daß man Herr über seine Sexualität ist, zweifellos nicht immer Herr seiner Vorstellungen, aber doch seiner Handlungen. Von diesem Punkt aus kann eine Selbsterziehung beginnen, die die Wachsamkeit der Augen und des Herzens umfaßt, verbunden mit der Vergebung, die hilft, den Willen und die Hoffnung zu stärken. Mit der Zeit wird sich eine Lebenshygiene enstellen und eine Bereitschaft zur Hingabe im Dienst für den Nächsten. Die Selbsterzeihung ist ein Lebensweg und wird uns zu aufrechten Menschen machen, die gereinigt und bereit sind zu lieben.

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