Aus Erfahrung wissen wir, auch wenn sie manchmal schmerzlich ist, dass wir nicht immer klar sehen, ob unsere Liebe echt ist oder ob wir von Gefühlen beherrscht werden, die uns nur allzu leicht betrügen. Natürlich ist es nicht leicht, innerlich sicher zu sein oder Klarheit über die eigenen Gefühle zu bekommen. Es ist auch kaum möglich, sich auf Beweise oder spürbare Zeichen zu stützen.
Das liegt darin begründet, dass die Liebe keine definierbare Idee und auch kein meßbares, materielles Phänomen ist. Sie gehört in den Bereich der Wahlmöglichkeiten. Und, um ein Wort des heiligen Bonaventura aufzugreifen: „Das Maß der Liebe ist die Liebe.” Dennoch gibt es einige „praktische“ Anhaltspunkte, die jedoch keinesfalls erschöpfend sind.
Ist es mein Freund, den ich liebe, oder die Liebe, die ich für ihn empfinde? Manchmal ist man so sehr von dem außerordentlichen Gefühl ergriffen, das die Liebe erzeugt, dass man die Aufmerksamkeit zum Gegenüber aus den Augen verliert.
Die Frage heißt deshalb nicht: „Liebe ich ihn?”, sondern: „Habe ich den Wunsch, ihn zu lieben?” Denn die Liebe ist weniger ein Gefühl, als vielmehr eine Entscheidung, eine Wahl, ein Lieben-Wollen.
Schließlich ist nicht zu vergessen, daß die Liebe eine Beziehung zwischen zwei Personen ist. Man kann also nicht von Liebe sprechen, wenn es keine Gegenseitigkeit gibt. Das beste Mittel zu prüfen, ob die Person die richtige ist, der meine zärtliche Zuneigung gilt, liegt darin, mit ihr zu sprechen. Natürlich im richtigen Taktgefühl.
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