Spürt der Mensch seine Begrenztheit, dann stellt er sich die Frage, gibt es etwas Größeres als die Welt und den Menschen? Er ist über seine Grenzen unbefriedigt, als wüßte er, daß er für Höheres geschaffen ist. Gibt es einen Gott, der dieses Höhere ist, oder besteht alles nur aus Zufall?
Die Hypothese, Gott abzulehnen, ist schwieriger als man glaubt. Vom „Zufall” zu sprechen, wie es manche Gelehrte tun, läuft auf die Gefahr hinaus, den Zufall zu vergöttlichen. Der Biologe Edwin Conklin macht auf die geniale Ordnung der Natur aufmerksam, die auf den Schöpfer hinweist, wenn er sagt: „Daß das Leben auf der Erde ohne einen Schöpfer, nur durch Zufall, entstanden sein soll, ist so unwahrscheinlich, wie die Entstehung eines kompletten Wörterbuches durch die Explosion einer Drukkerei”. Viele verschanzen sich hinter einer Wissenschaftlichkeit. Natur, Evolution und Materie sind ihre Schlagwörter. Wer dann von Gott als dem Schöpfer spricht, wird vielleicht nur belächelt.
Eigentlich können wir mit einem intelligenten Gott besser leben als mit einem dummen Zufall. Der Mensch ist frei und hat die Möglichkeit, diesen Gott zu suchen und zu erkennen. Und ihn hören, wenn er sagt: „Ich liebe dich und wenn du willst, verspreche ich dir von jetzt an eine Ewigkeit der Liebe.”
Der Mensch ist mehr als ein Tier. Er ist mit Verstand und Vernunft ausgestattet, mit der Sehnsucht, das Gute zu tun, fähig zu lieben und geliebt zu werden. Dieses einzigartige Wesen ragt aus der Erde und der Evolution heraus, weil es eine besondere Bestimmung hat. Nach dem Bilde Gottes ist es geschaffen, berufen, ihm zu begegnen und in ihm sein Glück zu finden, in aller Freiheit.
Vom Instinkt zur Freiheit und zur Liebe
Oft wird behauptet, der Mensch sei ein weiterentwickeltes Tier. Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede. Das Tier wird in seinen Handlungen ganz vom Instinkt geleitet. Im Gegensatz dazu verfügt der Mensch über Verstand und Freiheit. Der Verstand gibt ihm die Fähigkeit, sein Leben zu gestalten, schöpferisch tätig zu sein, technologische Fortschritte zu erlangen oder Kunstwerke zu gestalten. Er kann sich auch vielschichtigen Situationen anpassen. Wir wollen ja leben und nicht selbst gelebt werden. Nicht nur äußere Einflüsse, auch Launen, Stimmungen, verletzte Gefühle oder eingefahrene Verhaltensweisen bestimmen das Handeln, sodaß wir unfrei sind und nicht tun was wir eigentlich wollen oder für uns gut wäre. Frei sein heißt aber, selbst zu entscheiden, wie ich im Hinblick auf ein Ziel handle. Man kann auch sagen, Freiheit meint nicht zuerst frei sein von Zwängen, Angst, Grenzen, Pflichten, sondern frei sein für die Liebe, andere Menschen, Vergebung. Diese Freiheit ist ein Geschenk Gottes und zugleich eine Aufgabe für uns. Gott möchte unsere Freiheit und hat uns mit dem Willen die Möglichkeit gegeben, uns zu entscheiden und eine Wahl zu treffen. Damit ist der Mensch aber auch verantwortlich für den Weg, den er wählt. Er hat so die Aufgabe, seine Freiheit zu gebrauchen und ihr eine Richtung zu geben. Nur in Freiheit kann der Mensch wirklich lieben. Dann findet die Freiheit ihren Sinn
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