16. Ist es nicht verrückt, in einer ungewissen Zunkunft Kinder zu bekommen?

Diese Frage stellen sich heute viele. Das ist verständlich, wenn man die großen Probleme dieser Welt ansieht: Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Umweltzerstörung, Unterentwicklung und anderes.

Aber die Frage stellt sich nicht nur von diesem Blickwinkel her. Kinder zu haben ist gewissermaßen immer eine Torheit, ein Sprung ins Ungewisse. Dazu kommen noch die Fragen, ob wir fähig sein werden, sie gut zu erziehen, ihnen materiell und auch geistig das zum Leben notwendige mitzugeben? Können wir sie glücklich machen? Diese Fragen verweisen uns auf uns selbst: Sind wir glücklich? Hat unser Leben einen Sinn? Wie können wir es anderenfalls rechtfertigen, dieses Leben, das wir selbst nicht lieben, weiterzuschenken? Das ist die eigentliche Frage.

Wenn die Weitergabe des Lebens eine Torheit ist, dann ist sie auch – vielleicht vor allem – ein Schritt des Vertrauens. Vertrauen in den Menschen, der fähig ist zu Besserem. Vertrauen in das Leben und für Christen in das Leben, das Gott selbst ist. Denn wenn Mann und Frau neues Leben zeugen, dann ist Gott mit dabei. Von der Zeugung an gilt dem neuen Wesen seine Fürsorge und seine Liebe.

Diese Existenz, die hier beginnt, ist nicht beschränkt auf einige Jahrzehnte voller Leiden und Freuden. Sie ist dazu berufen, ohne Ende zu sein. Sie ist berufen zum Glück in Ewigkeit. Mann und Frau schenken das Leben für ewig. Wenn dem so ist, dann ist es keine Torheit, das Leben zu schenken. Es ist das höchste Geschenk, das man sich vorstellen kann!

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Gebet zum heiligen Josef

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Mein geistliches Testament (Benedikt XVI)